My Interview with Deutsche Welle in 63rd Lindau Nobel Laureate Meeting

In the day of registration I got an invitation from Ms. Gianna Grüne, a journalist from German international broadcaster Deutsche Welle (DW).

Thanks to Gianna Grün for this interview. It was a real joy.

Below you can find the original version and the translation to english.

Here is the direct link to the interview:

English

http://www.dw.de/yigit-altay-augments-nature/a-16935982

German

http://www.dw.de/yiğit-altay-ergänzt-die-natur/a-16931459

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If you had to explain your research topic to your grandmother or your little sister, how would you do it?
My research is based on peptide chemistry. I take a few amino acids and try to put them together to form nanostructures like tubes or spheres. My hope is to catalyze a reaction, like making an amide bond or hydrolysis reaction.

What is this used for?
It has implications for the origin of life. The amino acids used can be found in the early prebiotic atmosphere, on meteorites, in outer space. If deformed small peptides can catalyze a reaction, if they can self-replicate, then life could have started in this way. We know that DNA and RNA are important molecules – these are the basis of the life as we know it. But they are too complex. We need to have something more basic, more simplistic. That’s our main idea.

So you are adding molecules to nature’s palette – how many have you added yet?
I don’t know exactly, but probably more than 20. Some of them are useless, or maybe we haven’t discovered their use yet.

In your research motivation you state that science is a link between the individual and the cosmos – so which is the scientific link between you as an individual and the cosmos?
I think when I started my masters degree, I agreed with my adviser that writing an article and having good results is not all that is important. But I want to do something that is worth working on. I want to learn more than in any other possible project. My research is completely linked to cosmology, as we are trying to explain how life started. So I think it is really exiting.

You also say, science is “an ultimate game for adults” – what happens if you lose the game?
These was not my words, but Dan Shechtman’s words. Actually nobody loses the game of science. Even if the results fail, we learn something.

You say that you like dealing with questions that concern life. Which is the one that concerns life most?
I think the question is: What is life? I am writing my thesis at the moment, and one chapter is all about this question. Even if the question looks so simple, there is no single answer. And actually nobody’s answer can satisfy my expectations or explain the meaning of it. If we can answer that question, we can contribute to find life’s origins.

What is the one thing you would like to find out before the end of your scientific career?
If I could make something that works for all people and broadens their horizon, that would make me really happy. It is very  important that they remember my name, but if they are talking about what I have found, a thousand years later, it would still be very satisfactory for me.

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Tausende Moleküle gibt es in der Natur – Yiğit Altay aus der Türkei fügt noch ein paar mehr hinzu. Das Ziel: Dem Ursprung des Lebens ein Stück näher kommen.

Neugierig sind sie alle Teilnehmer des Nobelpreisträgertreffens – wir erzählen die Geschichten von jungen Forschern, die ihre Motivation aus ungewöhnlichen Dingen beziehen.

Wenn Du Dein Forschungsthema Deiner Oma oder Deiner kleinen Schwester erklären müsstest, wie würdest Du das machen?

Meine Forschung basiert auf Peptid-Chemie. Ich nehme ein paar Aminosäuren und versuche sie zusammenzufügen, sodass sie Nanostrukturen formen, wie Röhren oder Kugeln. Ich hoffe, dass sie von sich aus Reaktionen in Gang bringen können, dass eine Amidverbindung entsteht oder etwas hydrolysiert wird.

Wofür ist das wichtig?

Das lässt Schlussfolgerungen auf den Ursprung des Lebens zu. Die Aminosäuren, die ich benutze, kommen in einer sehr frühen Zeit der Atmosphäre vor, auch in Meteoriten aus dem Weltall. Wenn kleine verformte Peptide eine Reaktion katalysieren können, wenn sie sich selbst vervielfältigen können, dann könnte das Leben auf diese Weise angefangen haben.

Wir wissen, dass DNA und RNA wichtige Moleküle sind – sie sind Grundlage des Lebens, wie wir es kennen. Aber sie sind zu komplex, es muss etwas Grundlegenderes, Einfacheres geben. Das ist unsere Idee.

Du entwickelst also ganz neue Moleküle, die es noch nicht auf der Welt gibt. Wie viele hast Du bislang hinzugefügt?

Ich weiß es nicht genau, vielleicht etwas mehr als 20. Einige von ihnen sind nutzlos, oder vielleicht haben wir ihren Nutzen nur noch nicht entdeckt.

In Deiner Forschungsmotivation schreibst Du, dass Wissenschaft die Verbindung zwischen dem Individuum und dem Kosmos ist – was ist der wissenschaftliche Link zwischen Dir und dem Kosmos?

Als ich mit meiner Masterarbeit angefangen habe, war ich mir mit meinem Betreuer einig, dass eine Veröffentlichung und Artikel zu schreiben oder gute Ergebnisse zu haben nicht wichtig ist. Ich will etwas machen, das es wert ist, daran zu arbeiten. Ich will mehr lernen, als das in irgendeinem anderen Projekt möglich gewesen wäre. Meine Forschung ist eng verbunden mit der Kosmologie, da wir versuchen zu erklären, wie Leben entstand. Ich finde das wirklich aufregend.

Du sagst auch, Wissenschaft ist ein “ultimatives Spiel für Erwachsene” – was machen die, die das Spiel verlieren?

Das waren tatsächlich nicht meine Worte, sondern die von Dan Shechtman. Eigentlich kann niemand das Spiel Wissenschaft verlieren. Selbst wenn wir negative Ergebnisse erhalten, lernen wir etwas.

Deine Forschungsarbeit dreht sich um den Anfang von Leben – welche Frage betrifft das Leben am meisten?

Ich denke, die Frage ist: Was ist Leben? Ein ganzes Kapitel meiner Masterarbeit befasst sich nur damit. Auch wenn die Frage einfach aussieht – es gibt nicht “die eine” Antwort. Tatsächlich erfüllt bisher keine Antwort darauf meine Erwartungen oder die Bedeutung der Frage. Wenn wir sie aber beantworten können, dann können wir dazu beitragen, die Ursprünge des Lebens zu finden.

Was ist die eine Sache, die Du erreichen willst, bevor Deine wissenschaftliche Karriere irgendwann endet?

Wenn ich etwas herausfinden kann, das den Horizont aller Menschen erweitert, das würde mich wirklich glücklich machen. Es ist nicht sehr wichtig, dass sie sich an meinen Namen erinnern, aber wenn sie noch tausend Jahre später über das sprechen, was ich herausgefunden habe, das würde mich sehr befriedigen.

 

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